Neuanlage

Welcher Standort ist geeignet?

Grundvoraussetzungen für gesunde und langlebige Obstbäume sind eine gute Standortwahl und die Berücksichtigung der Standortansprüche der gewünschten Obstarten. Zu trockene und zu nasse Standorte sind für Streuobst ungeeignet. Während  Kirschen und Walnüsse trockene Böden möge, bevorzugen Zwetschgen frische Bodenverhältnisse. Äpfel und Birnen liegen etwa im Bereich dazwischen.

Ersatzpflanzungen ausgefallener Bäume sollten mit einer anderen Obstart bepflanzt werden als der, die dort stand z.B. Kirsche nach Apfel. Besser noch wird das neue Pflanzloch um ein paar Meter verlegt. So wird einer „Bodenmüdigkeit“ oder der Übertragung von im Boden verbliebenen Krankheiten vorgebeugt.

Die Wildobstarten Speierling, Elsbeere und Mehlbeere gehören zu den sogenannten „Klimagewinnlern“. Sie kommen im Gegensatz zu anderen Arten mit trockenen Verhältnissen gut zurecht. Auch Mispel,  Maulbeere und Quitte gelten als trockenresistent. Auf sauren, kalireichen Böden kann auch die Esskastanie eine resiliente Alternative sein.

Günstige Standortbedingungen

Ungünstige Standortbedingungen

Einzelne absterbende Altbäume sollten als Habitatbäume für Spechte und Fledermäuse und als Nisthilfe für Wildbienen stehen bleiben dürfen. Nachpflanzungen können daneben im Abstand von ca. 5 m erfolgen.

Welche Sorten eignen sich?

Nicht jede Sorte eignet sich für den Streuobstanbau und sortenspezifische Ansprüche der Sorten an Klima- und Bodenverhältnisse sollten bei der Pflanzung beachtet werden. Außerdem ist die Sortenwahl natürlich abhängig vom späteren Verwendungszweck des Obstes. Soll es frisch verzehrt, gelagert, gedörrt, zu Saft gepresst oder gebrannt werden? Soll sich die Ernte über einen längeren Zeitraum erstrecken oder soll zu einem Termin geerntet werden? Sortenlisten für die Region rund um den Landkreis Bayreuth erhalten Sie beim Landschaftspflegeverband Weidenberg, der Kreisfachberatung für Gartenbau und Landespflege oder der Streuobstberatung am Landratsamt. Weitere Infos zu Obstsorten: www.nabu.de www.bund-lemgo.de kob-bavendorf.de

Warum Hochstamm?

Obstbäume können sehr alt werden und überdauern Generationen. Um eine landwirtschaftliche Unternutzung der Fläche auch für die nächsten 100 Jahre gewährleisten zu können, muss der Astansatz mindestens 1,80 m betragen. So wird das Risiko von starken Schnitten von vornherein reduziert und das Lebensalter des Baumes verlängert.

Hinweise zur Pflanzung von Obstbäumen

Bereits bei der Pflanzung werden die Weichen für die spätere Entwicklung des Obstbaumes gestellt. In den ersten Jahren steht nicht der Fruchtertrag, sondern der stabile Aufbau der Baumkrone im Vordergrund. Pflanzung und Früherziehung bilden so die Grundlage für ein hohes Lebensalter der der Bäume.

Im Streuobstbau sollten nur Hochstämme, die auf „Sämlingsunterlage“ (z. B. Bittenfelder Sämling) veredelt wurden, gepflanzt werden. Sie sind langlebiger und robuster als Bäume auf sogenannte „Typenunterlagen“. Wurzelnackte Bäume wachsen dabei v.a. in magerem Boden besser an als getopfte Ware. Sie sind zudem günstiger.

Die Wurzeln des Baumes dürfen auf keinen Fall austrocknen. Deshalb müssen sie in feuchte Tücher (kurzzeitig) bzw. feuchte Erde eingeschlagen werden, wenn nicht sofort gepflanzt werden kann.

Pflanzung
Empfohlene Pflanzabstände in der Reihe:
Apfel & Birne
10 – 12 Meter
Kirsche
12 – 14 Meter
Zwetschge & Quitte
8 – 10 Meter
Walnuss
12 – 15 Meter
Bei größeren Abständen entwickeln sich nicht nur die Bäume besser. Auf den besonnten Flächen zwischen den Bäumen kann sich eine artenreiche Wiese entwickeln. Zu dicht gepflanzte Bäume beschatten den Unterwuchs und vermindern den Artenreichtum.

Die weitere Pflege