Wiesen- & Baumpflege

Wiesenbewirtschaftung

Nicht nur die Bäume sind wertvolle Lebensräume. Vor allem das Grünland darunter macht die Streuobstwiesen so artenreichen. Die häufig extensive Nutzung durch seltene Mahd oder Beweidung erhöht die Struktur- und Artenvielfalt. Dabei hat jede Bewirtschaftung ihre Vorteile. Während vor allem Insekten und Vögel von offenen Bodenstellen und Trittschäden von beispielsweise Rindern oder Schafen profitieren, gedeihen auf zweischürigen Mähwiesen zahlreiche Gräser- und Kräuter. In den hohen Stengeln leben und überwintern Insekten und sie sind Rückzugsort für Kleinsäuger wie Igel und Feldhase.

Mahd
Die Mahd ist für die Tiere der Wiese die schonendste Methode. Allerdings ist sie mit höherem Aufwand verbunden als auf reinem Grünland. Aus Naturschutzsicht sind Messerbalken oder – bei kleineren Flächen die Sense – als Mähwerkzeug zu bevorzugen, um Kleinsäuger, Insekten und bodenbrütenden Vögel zu schonen. Der erste Schnitt sollte frühestens ab Mitte Juni stattfinden, der zweite kurz vor der Obsternte, frühestens ab Mitte September. Es empfiehlt sich, abschnittsweise zu mähen, um ein naturschutzfachlich wertvolles Mosaik aus unterschiedlichen Stadien einer Wiese zu erhalten. Das gemähte Gras sollte nicht auf der Wiese liegen bleiben, da es sonst zur Anreicherung von Nährstoffen und einer Artenverarmung durch Ausbleiben der Blütenpflanzen kommt.
Mulchmahd
Die Mulchmahd, bei der das durch ein Schlegelmähwerk zerkleinerte Mähgut auf der Obstwiese bleibt, ist aus ökologischer Sicht nachteilig. Neben hohen Tierverlusten wird auch hier die Fläche aufgedüngt und dadurch die Gräser gegenüber den Kräutern unerwünscht gefördert. Sinnvoll kann es allerdings sein, die Obstbaumscheiben mit Schnittgut zu düngen. Dieses Material muss aber im Frühjahr wieder entfernt werden, damit sich die Baumscheibe erwärmen kann und keine Wühlmäuse angelockt werden.
Beweidung
Bei der Beweidung überlässt man das „Mähen der Wiese“ den Tieren. Die Anzahl der Tiere muss zur Größe der Wiese passen. Die Tiere sollten nicht dauerhaft auf der Streuobstwiese weiden, um Bodenverdichtungen und einen erhöhten Nährstoffeintrag durch ihre Ausscheidungen zu vermeiden. Am besten geeignet sind Schafe und Rinder, weniger gut eignen sich Pferde und Ziegen. Alte, traditionelle Rassen sind i.d.R. genügsamer und kommen deshalb auf nicht so nährstoffreichen Wiesen besser zurecht. Für die Bäume ist in jedem Fall ein wirkungsvoller Verbissschutz erforderlich. Auch die Beweidung sollte möglichst parzellenartig erfolgen

Obstbaumschnitt

Je nach Entwicklungsphase (Jugend, Ertrag, Alter) muss eine entsprechende Kronenpflege durchgeführt werden, um einen Streuobstbaum stabil zu halten, seine Vitalität, Langlebigkeit und einen guten Fruchtertrag zu fördern und zu erhalten.

  • Wundgrößen über 7 cm sollten dabei unbedingt vermieden werden, da der Baum diese Wunde nicht überwallen kann und somit eine Eintrittspforte für Pilze ensteht. Ein Befall mit holzabbauenden Pilzen kann die Lebensdauer stark verkürzen.
  • Bei einem Schnitt auf Astring kann die Wunde am besten verheilen und gehört zur guten fachlichen Praxis im Obstbaumschnitt.

 

Pflanzschnitt

Erziehungsschnitt

Je nach Entwicklungsphase (Jugend, Ertrag, Alter) muss eine entsprechende Kronenpflege durchgeführt werden, um einen Streuobstbaum stabil zu halten, seine Vitalität, Langlebigkeit und einen guten Fruchtertrag zu fördern und zu erhalten.

Erhaltungsschnitt

Bei Bäumen in der Ertragsphase wird der Erhaltungsschnitt durchgeführt. In dieser Phase ist die Kronenform ausgebildet und Trieb- und Höhenwachstum lassen nach. Ein Schnitt regt dazu an, diese Phase möglichst lange aufrecht zu erhalten, indem das Gleichgewicht zwischen Ertrag und Neutriebbildung ausgewogen bleibt.

Verjüngungsschnitt

Der Verjüngungsschnitt wird bei alten, teils bereits vergreisten Bäumen angewandt. Der Schnitt verjüngt den Baum und regt neues Wachstum an